Urlaub … könnte man es nennen …
Regelmäßig um die Jahresmitte hat Herself Werksferien – was im Büro wenig Sinn macht, aber da die gesamte Produktion ruht, schickt man auch die Leute in Zwangspause, die eigentlich mal in Ruhe immer wieder aufgeschobene Arbeiten erledigen könnten. Wie auch immer: Zwei Wochen süßes Nichtstun. Denkste. Denn da Covid-19 eine Flucht von der Insel unmöglich (oder zumindest sinnlos) machte, erwachten Begierden im heimischen Garten. Arbeit für den inneren Tim Taylor.
Da war dann erstmal der Brennstoff-Schuppen … das schicke Dach aus wetterfestem Sperrholz und Dachpappe löste sich langsam in Wohlgefallen auf (abgesehen von der kleinen Stufe, die durchnässt durchbrach). Also plante ich ein Schindeldach aus Holz. Was nach Planung und Vermessung, genauer Erforschung der benötigten Materialien und einer Preisauskunft für selbige vom Baustoffhändler meines Vertrauens schnell verworfen wurde. Zu Gunsten eines schnöden, aber sehr haltbaren Wellblechdaches. Und so steht der Schuppen jetzt da:

Details sind noch zu machen, vorne kommt noch etwas Verkleidung ran, seitlich eine Regenrinne mit Wasserfass, aber ansonsten … fertig. Und von der Vogelwelt umgehend getestet:

Naja, die nächsten Jahre brauche ich mich um das Dach nicht mehr zu kümmern, von der Unterkonstruktion dürfte es auch heftigsten Stürmen standhalten. Insgesamt bin ich zufrieden … zumal ich das erste Mal mit Wellblech gearbeitet hatte und dies doch recht flott voranging. Wobei ein flugs bei Amazon bestellter Nibbler als Bohrmaschinenvorsatz sehr gute Dienste leistete.
Aber Herself hatte noch den Polytunnel im Auge, denn die dort seit vielen Jahren windschief hängende Tür fing an zu nerven:

Ergo musste ich auch da ran … vor zwei Jahren hatte ich ja schon eine Werkstatttür erstellt, also nicht unbedingt Neuland. Mit reichlich Restholz jeder Art ging es fröhlich ans Werk, immer wieder auf rechte Winkel und die Verteilung der Zuglasten achtend. Schief mag zwar modern sein, aber bei Türen ist es unerwünscht.

Letztlich wahrscheinlich hoffnungslos zu aufwändig, aber mit Klappfenster (und Gitter davor zum Vogelschutz) auch etwas innovativ. Künftig wird es nicht nur den Status „Tür auf oder zu“ geben. Und nach Ende der Arbeit, sehr zu meinem eigenen Erstaunen, konnte die Tür binnen 50% der veranschlagten Zeit nahezu perfekt montiert werden.

Gut, ein echter Handwerker ohne Rückenprobleme und andere Wehwehchen hätte weitaus schneller gearbeitet, vielleicht auch im Detail besser, aber für meine geistige Gesundheit ist solch manuelle Arbeit, kombiniert mit den anfallenden (mir sonst eher fremden) geistigen Herausforderungen, unbezahlbar: Zwei Wochen nicht am PC, nicht Texte runterhacken, Muskeln spüren (Gelenke leider auch), fast wie ein Kuraufenthalt. Ein Antidepressivum sozusagen.
Und da ich sowieso gerade bei rustikaler Bauweise war, verbrachten wir auch einige lustige Stunden mit einem weiteren Bauprojekt …

Mir fehlte bei diesem sehr schönen Set eigentlich nur ein dreibeiniger Waschbär … aber das ist jetzt wieder eine ganz andere Geschichte.