Macaroni and Cheese – wenn Amis italienisch kochen
Ob das Gericht nun wirklich in Nordamerika geboren wurde? Man darf es anzweifeln – auch wenn der Volksmund sagt, Thomas Jefferson habe dieses Wohlfühlessen (meine Übersetzung von „comfort food“) erfunden. Richtig ist, dass es in den USA extrem populär ist, und auf den Britischen Inseln ebenso. Allerdings gibt es auch eine eidgenössische Variante (in der noch Kartoffeln zum satt machen dazukommen). Und selbst in Italien, dem Mamma-Mia-Land der Pasta, gibt es ähnliche Gerichte.
Wie auch immer: Wer relativ günstig sehr satt werden will, der kann sich mit „Macaroni and Cheese“ eine fette Wampe anfressen. Keine Frage. Denn kalorienarm geht anders. Und noch ein Wort der Warnung, Mac’n’Cheese ist am besten Mittags zu genießen, keineswegs als spätes Abendessen. Dann nämlich entfaltet der Käse gerne seine halluzinogene Wirkung, die Träume werden wirr. In meinem Fall noch wirrer als sonst, oder auch als mein realer Alltag in Irland.
Übrigens sollte man auch wissen, wie man eine Mehlschwitze ohne Feueralarm hinbekommt, und in diese auch Milch klumpenfrei einrühren können. Basiswissen des Hobbykochs, aber bei manchen Menschen eine Katastrophe im Wartestand.
Also, frisch ans Werk, für eine gute Portion des Nudelauflaufs (reicht für vier normale Menschen oder zwei gute Esser) benötigt der geneigte Herddompteur:
- 50 g Brotkrumen
- 2 Esslöffel Butter
- 350 g Pasta (jede kurze Variante tut es, am besten natürlich Macaroni)
- 1 Knoblauchzehe (mindestens, ich nehme rund vier)
- 1 Teelöffel Senfpulver (am besten den scharfen Colman’s)
- 3 Esslöffel Mehl
- 500 ml Milch
- 250 g Käse, Cheddar macht sich sehr gut, klein geschnitten
- 50 g Parmesan (gerieben) oder Blauschimmelkäse (der dann ebenfalls klein geschnitten)
Als erstes kocht man die Pasta vor – al dente minus, also nicht 100% wie gewohnt. Keine Sorge, die wird dann schon noch weich. In das Wasser etwas Olivenöl und Salz geben, dann wird alles besser. Pasta dann in ein Sieb geben, zur Seite stellen, abtropfen lassen.
Jetzt ein Exkurs: Ich verfeinere meine Aufläufe gerne mit Extras, in diesem Fall bevorzugt mit einer klein gehackten Zwiebel mittlerer Größe und ebenso zerstückelter Chorizo (eine gute Handvoll), die werden jetzt geschwind in wenig Olivenöl angebraten, dann in eine Schale gegeben, und ebenfalls beiseite gelegt.
Zurück zum Standardablauf, in dem dann die Butter in einem mittelgroßen Topf (haben wir ja ohnehin schon für die Pasta genutzt) zerlassen wird, in sie werden das Senfpulver und der Knoblauch gegeben, beides rund eine Minute brutzeln lassen. Dann das Mehl möglichst gründlich einrühren, bis sich eine von Klümpchen freie Paste im Topf bildet – das ist die sogenannte Mehlschwitze, mit der man Flüssiges andickt. In unserem Fall die Milch, die jetzt langsam und unter ständigem Rühren dazu gegeben wird. Wieder wichtig: Keine Klümpchen! Keine Panik, das klappt schon, und am Ende das Ganze rund fünf Minuten unter Rühren köcheln lassen.
Nun einfach den Käse dazugeben und (man ahnt es) rühren, rühren, rühren. Auch Zwiebel und Chorizo kommen dazu, wenn der Käse sich aufgelöst hat (geht relativ fix). Jetzt kann man schon die Herdplatte abstellen, dann die Pasta dazugeben und, ja, alles gut durchrühren. Am Ende ist dann eine sehr dickflüssige Käsesuppe im Topf … siehe Bild ganz oben.
Dieses Konglomerat geben wir dann in eine Auflaufform, und bedecken alles mit den Brotkrumen (und einigen kleinen Butterflocken). Danach ab in die Backröhre bei 200 Grad Celsius (Umluftherd nur 180 Grad, bitte) und zwanzig Minuten backen lassen. Da sich der Auflauf am Ende wie der Vesuv benimmt, also etwas brodelt, dann noch fünf Minuten abkühlen lassen. Guten Appetit!

Übrigens … wer ein wenig mehr „Biss“ will, und einen Hauch Käsefondue verspüren möchte … einfach beim Einrühren des Käses noch ein Schnapsglas voll Kirschwasser dazugeben.