Der wild um sich blinkende Blocktechosaurus

Als ich mal wieder durch die Gänge eines Billigmarktes, diesmal „Choice“ in Cavan, wanderte … fiel mein Blick fast automatisch auf das Spielwarenregal und die dort feilgebotenen Lego-Clones. Und siehe, ein Stegosaurus (sagen sie jedenfalls) von Block Tech lockt, mit „Lazer Blocks“. 143 Teile für etwas unter einem Fünfer, kann man riskieren.

Das Besondere an diesem Set? Eigentlich alle Teile sind transparent, in den Farbtönen Hellgrün, Dunkelgrün und Rot (ein Teil, aber immerhin), sowie „farblos“.

Eine Figur liegt auch bei, so eine Art „Crocodile Dundee als jurassischer Parkwächter“, vielleicht zur Ausstaffierung von dunklen Ecken am geeignetsten. Sprich: Das echte Minifiguren-Feeling kommt nicht einmal entfernt auf, und Lego wird wohl kaum Klage ob Verwechselbarkeit erheben. Oder doch? Egal!

Und dann sind da noch diese „Lazer Blocks“, zwei im Set samt Batterien. Erst dachte ich, das wären ganz normale Beleuchtungssteinchen. Weil, potentiell Kinderaugen mordende Laser erwartet man ja nicht wirklich. Aber dennoch weit gefehlt: Die runden Teile (2×2 und zwei Steine hoch) blinken und blitzen zwar nicht wie Bordelltüren, aber immerhin wie ein Polizeiauto auf Steroiden. Mehrfarbig, den Rhythmus wechselnd, und im Zusammenspiel wahrscheinlich nicht unbedingt Epileptiker-geeignet. Aber irgendwie auch faszinierend.

So faszinierend, dass ich dann auch gleich den YouTuber in mir entdeckte … das muss man mit bewegten Bildern zeigen. Keine Angst, ich mache nicht den gefühlt achttausendsten Klemmbaustein-Kanal auf, die sprießen ohnehin gerade wie Unkraut aus dem Boden, die weitaus meisten bleiben schnell im Bereich Bodensatz hängen. Anderes Thema.

So, was bekommt man nun im Set?

Letztlich rund 150 Transparentteile und einige grünliche Extras, die zwei Blinkfeuer, die Figur, und eine gruselige Bauanleitung. Die Schritte nicht unbedingt komplett zeigt, und die (chinesischen Lesegewohnheiten angepasst) von rechts oben nach links unten läuft. Kinder und Speed-Build-Hektiker werden Probleme bekommen, ich fragte mich teilweise auch mehrfach nach dem Sinn des Klemmens, aber alles machbar. Nach etwas über einer halben Stunde war ich fertig … wobei gerade am Anfang viel Zeit für die elende Sucherei bestimmter Teile im transparent-grünen Ozean verloren ging.

Ansonsten gab es wenig Probleme, die Steine sind voll kompatibel, in der Qualität im oberen Mittelfeld, und halten zu 99% ganz gut. Mit nur einer Platte habe ich gehadert, da die linke Seite des „Oberkiefers“ sehr fluchtgefährdet ist. Konstruktionsbedingt sind die Beine nicht sehr stabil angebracht, und auch der „Unterbauch“ könnte nochmal verstärkt etwas weniger wackelig sein. Kurzum ist es kein Spielmodell für die lieben Kleinen, sondern mehr eine Kuriosität für die Vitrine. Oder eben ein guter Teilespender.

Als Modell überzeugt der „Stegosaurus“ ohnehin nicht wirklich, man kann zwar irgendwie einen Dino (oder ein japanisches Filmmonster) erkennen, aber das war es auch schon. Aber, wie schon gesagt, er blinkt schön …

Fazit: Ein Set, das man nicht wirklich braucht, das mich aber auch nicht wirklich enttäuscht hat. Gekauft wurde es ohnehin nur aus Neugier und wegen der vielen Transparentteile (ein grässliches, ebenfalls transparentes und „Lazer“-verziertes Feuerwehrfahrzeug kam noch dazu), die Lichteffekte kann man sicher auch irgendwann noch verwenden (der Sembo-Club mit den leichten Damen fiele mir da spontan ein). Wobei, ganz ehrlich, so wie angeboten könnte man den Dino bestimmt auch als Kirmesdekoration in einem Geisterbahn-MOC oder so verwenden. Man muss es nur wollen.

In diesem Sinne ist dann jeder Hobbyist wieder einmal seines eigenen Glückes Klemmbaumeister …