Chang’e, ein Jadehase, und Mondkuchen satt
Da haben wir ja noch einmal Glück gehabt … gerade rechtzeitig zum Mondfest, dieses Jahr am 21. September gefeiert, kam die Göttin Chang’e in unser Haus. Direkt aus China eingeflogen. Und von der Firma LOZ mit den bekannten Mini-Klemmbausteinen fein detailliert dargestellt. Ein Bausatz, der (fast nur) gute Laune macht.
Zumal das Set zum kleinen Preis daherkommt … inklusive Porto und vollkommen korrekter Importabwicklung (via AliExpress) muss man in China mit einem Preis von € 6,35 für die knapp 400 Teile rechnen. Und die Lieferzeit war mit unter drei Wochen durchaus akzeptabel. Da geraten dann professionelle Importeure wie BB Services schnell ins Hintertreffen – dort ist das Set (als schnöde Serienfigur „Ghang’e“ geführt, warum auch immer) zum Mondfest noch gar nicht lieferbar, und wird sich preislich wohl so bei zehn Euro einpendeln (Porto extra), dafür bekommt man dann aber auch den Originalkarton dazu. Freut die Altpapierverwertung.
Wie auch immer – in rund dreieinhalb sehr entspannten Stunden ließ sich Chang’e, auch Taiyinxingjun („Herrin des Mondes“) genannt, aus einem Haufen der immer besser werdenden Ministeine, und ohne jeden Aufkleber, komplett zusammen bauen. Die Teileliste überraschte mit einigen Innovationen, LOZ löst sich hier immer mehr vom Vorbild Lego, und die bedruckten Steine lassen keinen Wunsch übrig. Einziges Manko: Das wie ein Heiligenschein über Chang’e flatternde Seidenband in Zartrosa muss mit Hilfe eines abgeschnittenen Plastikrohres konstruiert werden, wobei die exakt richtige Länge und die Formbarkeit Probleme bereiteten. Fand ich nicht so berauschend, aber auch nicht unbedingt katastrophal.

Mit von der Partie ist der Jadehase (Yutu), der der werten Dame auf dem Mond Gesellschaft leisten darf … naja … also ein Karnickel hockt neben ihr, aber eigentlich sollte der kleine Kerl ja aufrechter dastehen. Dennoch, nettes Detail.
Chang’es Aufstieg zum Mond wird beim traditionellen Mondfest (Mittherbstfest) gefeiert, das findet jeweils am 15. Tag des achten Monats im chinesischen Mondkalender statt. 2021 eben am 21. September, 2022 am 10., 2023 am 29. … ein klassischer „beweglicher Feiertag“, an dem früher die Kaiser das Herbstopfer darbrachten. Heute ein Familienfest, an dem man unter anderem die Strassen mit Laternen dekoriert, den Vollmond bewundert (was manche Leute zu poetischen Leistungen anspornt, andere in stiller Begeisterung verstummen lässt), und sich gegenseitig mit Mondkuchen beschenkt. Einen dieser Kuchen trägt Chang’e auch in der linken Hand, das kleine Leckermäulchen.
Diese runden Mondkuchen (Yuebing) können salzig, süß oder gemischt gefüllt sein, sind mit maximal zehn Zentimetern Durchmesser recht klein (aber sehr sättigend, zumal die Höhe mit etwa fünf Zentimetern beachtlich ist) und werden verschenkt an Verwandte und Freunde – meistens nicht selbst gebacken, sondern schlicht gekauft. Chinesen kaufen die Sattmacher kaum für den Eigenbedarf, wir schon. Denn die in Macao gebackenen Kuchen liefert unser Asia Market jedes Jahr direkt ins Haus, da kann man nicht widerstehen. Favoriten bei der Füllung: Paste aus schwarzem Sesam (komplett mit Eigelb), oder gemischte Nüsse. Mit fünf Euro Mindestpreis kein billiges Vergnügen, aber watt mutt dat mutt.